vom 21.10.2012
vom 21.10.2012

Studie zu Kinderbetreuung

Der Westen hängt bei Kita-Plätzen klar zurück
 
Der Ausbau von Kita-Plätzen bleibt deutlich hinter den Wünschen der Eltern zurück. Betroffen sind vor allem westdeutsche Bundesländer, berichtet der "Spiegel". Im Osten sieht es dagegen besser aus.

Ab 2013 müssen die Bundesländer Rechtsansprüche auf einen Kita-Platz für Kleinkinder erfüllen. Nach einer neuen Studie bleibt der dafür notwendige Ausbau jedoch deutlich hinter den Betreuungswünschen der Eltern zurück - vor allem in den westdeutschen Bundesländern. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Jugendinstitut in einer Untersuchung für Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU), wie der "Spiegel" schreibt.

 

Am problematischsten ist die Lage demnach in Bremen, wo 21,8 Prozent der Familien keinen Kita-Platz bekommen können, weil das Angebot fehlt. Nur wenig besser sieht es in Nordrhein-Westfalen und Hessen aus. Hier gehen 17,8 beziehungsweise 16,7 Prozent der Interessierten leer aus. Diese Länder dürften es deshalb schwer haben, den Rechtsanspruch zu erfüllen.

 

Am besten steht unter den westdeutschen Ländern Bayern da, wo die Differenz zwischen Betreuungswunsch und Betreuungsquote 10,8 Prozent beträgt. In Ostdeutschland fehlen in Mecklenburg-Vorpommern die meisten Plätze. Die bundesweit geringste Versorgungslücke gibt es in Sachsen-Anhalt mit 4,9 Prozent.

 

Streit um Berichtspflicht für Kita-Gelder

Grundlage der Zahlen ist eine Befragung von Eltern mit Kindern im Alter von unter 36 Monaten. Diese Ergebnisse wurden den tatsächlichen Betreuungsquoten in Kindertagesstätten (Kitas) gegenübergestellt. Die Untersuchung hat einige Brisanz vor dem Hintergrund des Streits zwischen Ministerin Schröder und den Ländern über die Verwendung von zusätzlichen 580 Millionen Euro, die der Bund für den Ausbau der Einrichtungen bereitstellen will.

Wegen des hohen Bedarfs sollen mit dem Geld über die für 2013 vorgesehenen 750.000 Kita-Plätze hinaus weitere 30.000 geschaffen werden. Die Länder hatten im Bundesrat die Annahme der Bundesmittel verweigert. Sie stört vor allem die vom Bund geforderte Berichtspflicht über die Verwendung der Gelder.